Dienstag, 18. Oktober 2016
Vollmondnacht mit Farberinnerungen




Vielleicht sollte ich aus dem Zugfenster schauen?
Dampflok und mein Waggon nicht weit dahinter? Unwahrscheinlich. Was ist schon wahrscheinlich zu nennen im Zusammenhang mit Halluzinationen multipler Persönlichkeiten? Gönnen wir uns doch den Ausblick.
Zuerst in mich. Ich hatte den Gedanken, alle die begonnenen Geschichten zu Ende zu führen und damit ein Buch geschrieben und mich selbst geheilt zu haben. Klingt vernünftig. Und funktioniert nicht. Nicht diesmal. Nicht mehr mit mir.
Ich führte unzählige Verkaufsgespräche und verkaufte den größten Scheiß. Damit kann ich beruhigt behaupten, diese Erfahrung gemacht zu haben. Und nicht nur das, ich ermunterte, rekrutierte, motivierte und schulte neue Scheiße - Verkäufer en Masse.
Also mag man mir nachsehen, wenn ich auf dieses Format verzichte.
Alles wird wieder auftauchen oder nicht. Meine Lektorin tut mir jetzt schon leid. Ändern werde ich wenig können.
Die Wahrheit ist zu sagen diesmal. Meine Wahrheit.
Ungereimtheiten? Ja. Fehlendes? Wahrscheinlich? Interrupts? Na ja, in Schriftform.
Geschissen drauf aus vollem Rohr.

„Penelope Pumperl“ fällt mir jetzt ein. Nicht, dass ich diese Person kennen würde, doch wäre es angenehm, sie mit ihrem Weidenkörbchen aus meinem Zugfenster zu beobachten, wie sie uns überholt. Rotkäppchen mit enormen Titten und gewaltigen Brustwarzen! Gewandet in rot und schwarz, springend, lässt sie ihre Funbagos - Bombabagos – Brüste aus dem Mieder hüpfen und leckt sich die Lippen.
„Die Todgeweihten grüssen dich!“ kreischen die metallenen Räder und die Schienen, schon ist Penelope verschwunden.
Und sonst nur schwarz, durchzogen von faserigen Rauchfahnen. Wenig zu berichten.
Penelope wird früher ankommen in Auschwitz. Ob ihr ihre dicken Titten da was nützen?
Titten helfen doch immer, oder?
Doch: Ob ein Nazi - Arschloch so was zu schätzen weiß? – Oder es doch eher mit der Angst bekommt, wenn sie auspackt?
Ebenso verschwenderisch wie wahllos, wie diese wundervollen Erfahrungen manchmal beim Einschlafen, wenn du eine stark visuelle Phase erwischst, und noch dazu eine Gute, die was hergibt, ein wenig Schweben, und fühlen - sehen; in der Art. Unberechenbar.
Wünschen wir Penelope für heute das Beste, und wenn es der endgültige Gehirn – Akt in ihrem Lieblingskaliber ist; denn, was wissen wir schon, die wir langsamer sind und nicht halb soviel lächeln wie sie auf dem Wege nach Auschwitz.
Ich versuche es wieder mit Schlafen.